Roman
475 Seiten, kt.  
EUR 11,00
Grafit Verlag Dortmund ISBN 978-3-89425-658-6 
 

nominiert für den Glauser 2009 (Preis für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 2008). Dazu: wikipedia.org

Hörprobe

Das Buch - ein Tatsachenroman - war für den Glauser 2009 nominiert. Der Preis wird einmal jährlich von der Autorenvereinigung Syndikat (www.das-syndikat.com) verliehen für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Vorjahres. Aus 247 Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden wieder 5 Romane nominiert, darunter Paragraf 301. Das Buch gehört deshalb zu den Top-5 des Jahres 2008. Wer das Buch gelesen hat, wird nie wieder von "den Türken" reden. Und Sarrazin hätte es nie getan.

Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuchs stellt die Beleidigung des türkischen Staates unter Strafe. Der Inhalt des Buches erfüllt den Straftatbestand. 

Zum Inhalt:  

Heyder Cengi, ein Türke alevitischen Glaubens, hält sich illegal in Deutschland auf und übernimmt Hilfsarbeiten auf dem Bau. Als eines Tages ein Kontrolleur vom Arbeitsamt erscheint, kommt es zu einem Handgemenge. Der deutsche Beamte stürzt vom Gerüst und stirbt.

Währenddessen bittet der Dönerbudenbesitzer Kemal Kaya den Rechtsanwalt Peter Schlüter, die Auslieferung seines Neffen Emin Gül an die türkische Justiz zu verhindern. Gül ist dort zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden, weil er an einem Brandanschlag auf ein Hotel in Sivas in Ostanatolien beteiligt gewesen sein soll, bei dem 37 Menschen zu Tode kamen. Ein Fehlurteil, sagt Kaya.

Mit ein wenig Bauchgrimmen übernimmt Schlüter den Auftrag, hat er doch so gar keine Ahnung von der Türkei. Er versucht, sich den dort geltenden Gesetzen, der Kultur und den Menschen zu nähern, doch als er auch mit dem Fall Heyder Cengi konfrontiert wird, gerät er in einen Gewissenskonflikt, der ihn zwingt, sich auf eine abenteuerliche Reise zu begeben. Ein vor Jahrzehnten begangener Völkermord wirkt bis heute und sogar bis ins tiefe norddeutsche Moor nach.

 

Pressestimmen:

DIE WELT schreibt

Der brisanteste Türkei-Krimi des Herbstes stammt aus Deutschland... Es ist in diesem Zusammenhang erstaunlich, dass eine der brisantesten Herbst-Veröffentlichungen mit dem raren Etikett "Türkei-Krimi" aus Deutschland stammt. Mit "Paragraf 301"hat (Eggers) einen einfühlsamen, landes- und leutekundigen Roman um einen Juristen vorgelegt, der sich zweier Türken annimmt, die abgeschoben werden sollen. ... Der Protagonist, ein Anwalt namens Peter Schlüter, reibt sich dabei an der nicht nur im Fall Marco W. für westliche Beobachter oft undurchsichtigen türkischen Rechtsprechung auf. Dabei gewährt die Recherchereise der Hauptfigur Einblick in viele Konfliktherde eines notorisch zerrissenen Landes... (Schlüter) macht sich auf den Weg nach Ostanatolien, ins vermeintliche Herz der Finsternis. Die offenen Wunden, auf die er dort trifft, führen zur Revision mancher seiner Vorurteile. Schlüter beginnt zu ahnen, warum der biegsame Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuches, der Anklage wegen Beleidigung des Türkentums ermöglicht (und der auch gegen Orhan Pamuk ausgespielt wurde), so prekär ist. (Hendrik Werner in Die WELT am 9.10.08) Ganze Rezension: hier

 

Spitze der deutschen Krimi-Autoren

Mit seinem dritten Roman im Grafit-Verlag hat sich der Autor endgültig in die Spitze der deutschen Krimi-Autoren geschrieben. Lösten die beiden ersten Romane ... schon Begeisterung aus, so vermag Eggers diese Einschätzung noch einmal zu steigern. ...Sein Drang, die Wahrheit zu erfahren, führt Schlüter letztlich in das Gebirge Ostanatoliens, wo er mitten in die Auseinandersetzungen der um ihre kulturelle Identität kämpfenden Aleviten gerät. Eggers verteilt keine einseitigen Schuldzuweisungen. Der Roman ist jeder amerikanischen Massenware à la Grisham um Längen überlegen. Für jeden Krimi-Fan ist dieser Roman ein absolutes Muss! (Richter ohne Robe 3/08)

 

Hochpolitisch

In erster Linie ist "Paragraf 301" ein hochpolitisches Buch - mit einem brisanten Thema... Vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen die kargen Landschaften Ostanatoliens... Eindrucksvoll sind die Milieuschilderungen: das Überleben in einem türkischen Gefängnis (beklemmend), die grausame Vernichtung eines alevitischen Dorfes (aufwühlend)... (Stader Tageblatt)

 

Fantastisch

Ein fantastisches Buch, das mit viel Spannung eine Geschichte präsentiert, die nur Verwunderung auslöst. Verwunderung ob eines Landes, das Menschen ihre Kultur verbietet, obwohl sie total friedlich ist. Wilfried Eggers ist möglicherweise politisch nicht immer korrekt, hat aber mit diesem Roman eine Gratwanderung geschafft, einen praktisch unbekannten Völkermord in einen tollen Krimi einzubauen und dabei die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen. (buchtips.net) Ganze Rezension: hier

 

Atemberaubend und tiefgründig

"Paragraf 301" ist ein Roman, der einen verfolgt und so schnell nicht loslässt!!! Ein Buch, welches tiefgründiger nicht sein kann. Wilfried Eggers schafft es, dem Leser kontinuierlich den Atem zu rauben. Unser Urteil: Ein Buch, das man gelesen haben muss, um mitreden zu können ... (kultur-base.de)

 

Eggers zeigt, was möglich wäre ...

Der Thriller gilt als Genre, das der Sozialkritik verpflichtet ist, in dem das politische Klima eines Landes spürbar werden kann. Doch in der Türkei gilt immer noch der berüchtigte, wenn auch leicht revidierte Paragraf 301 des Strafgesetzbuches, nach dem man wegen Beleidigung der türkischen Nation und des türkischen Staates angeklagt werden kann. So siedeln Autoren ihre Krimis lieber in der Weltstadt Istanbul an und nicht in der Provinz, wo die ethnischen und religiösen Konflikte härter aufeinanderprallen. ... Was möglich wäre, zeigt dagegen Wilfried Eggers in dem Roman "Paragraf 301". Der Anwalt (Schlüter) begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Ostanatolien ... Und mit ihm gewinnt der Leser ein vielfarbiges Bild des Alltags in der türkischen Provinz. (Wilhelm Roth in Neue Ruhrzeitung und Main-Echo)

 

Faszinierend

Eggers hat seine Eindrücke und Recherche zu einem faszinierenden, erschütternden, aber immer wieder auch hinreißend komischen Krimi verstrickt. (Lübecker Nachrichten)

 

Sehr empfohlen. (ekz-Informationsdienst)

 

Viel riskiert

Eggers hat viel riskiert. Kann man überhaupt Geschichte im Krimi erzählen? Die meisten historischen Romane sehen Vergangenes ja durch eine verzerrende Gegenwartsbrille. Eggers vermeidet das: Er unterscheidet zwischen Faktischem und Erfundenem so klar, dass beide sich nichts nehmen. (Kommune -  Forum Politik-Ökonomie-Kultur)

 

Vielfarbiges Bild der türkischen Provinz

Der Anwalt ... wird immer vertrauter mit dem Leben, der Religion, der Geschichte der Aleviten. Und mit ihm gewinnt der Leser ein vielfarbiges Bild nicht der großen Politik, sondern des Alltags in der türkischen Provinz. (Kieler Nachrichten)

 

Ein großes Menschenbuch

Zwei Fälle sind die Fixpunkte in diesem ungewöhnlichen Anwaltskrimi, der angenehm bunt und breit erzählt ist, ohne große Gerichtssaal-Duelle, dafür mit viel norddeutscher und türkischer Athmosphäre, in die immer wieder kleine, beeindruckende Charakterstudien eingewebt sind, die diesen Krimi, abseits seiner aufklärerischen Anlage auch zu einem großen Menschenbuch machen. (Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung)

 

Ein großer Wurf

Paragraf 301 ist ein großer Wurf. Eine literarisch wie politisch überzeugende Lektüre ... (Junge Welt am 19.11.2009) Ganze Rezension: hier

 

Weitere Attribute, nämlich Eindringlich erzählt ..., packender Roman ..., absolut lesenswerter Politthriller ... lesen Sie unter:   

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